„Es geht runter und es geht wieder auf“

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Im Herbst wenn die Dog kürza und koider werden, und die Bam schee langsam ihr Laub verliern, wird´s dem oana oder andern scho schwar ums Herz.

Der November erinnert uns an unsere eigene Vergänglichkeit, macht die Traurigen noch trauriger und die Einsamen noch einsamer. Wir vermissen liebe Menschen, und da ist es egal wie lange jemand schon nicht mehr unter uns ist. Die Trauer hat seine eigene Uhr, und ist immer individuell. Manchmal dauert die Trauer einfach länger, wie die Zeit, die wir den Trauernden zugestehen.

Es ist sehr schwer nachzuvollziehen, wenn ein nahestehender Mensch verstirbt, und der Hinterbliebene in ein großes trauriges Loch fällt, während sich die Welt für all die anderen weiterdreht, als ob nichts geschehen ist.

Eine Frau, deren Mann vor einem halben Jahr verstorben ist, hat mir erzählt, dass sich keine Freunde oder Bekannte mehr bei ihr melden. Anfangs waren die Anrufe und Einladungen noch häufiger. Als sie aber die Einladungen öfters absagte und immer viel weinte, wurde es ganz leise und einsam um sie. Manche haben sogar die Gehwegseite gewechselt, um ja nicht mit ihr ins Gespräch zu kommen. Andere sagten: jetz is doch scho so lang her, dass die Mo verstorm is, jetz reiß di einfach moi zam, dann geht’s scho wieda.

Leider sind das keine guten Ratschläge.

Wenn sie Trauernde in ihren Freundes- oder Bekanntenkreis haben, dann gehen sie bitte nicht auf die andere Straßenseite, sondern fragen sie nach, ohne aufdringlich zu sein. Es sind oft auch kleine Gesten, die Mut geben und die Situation wieder erträglicher machen. Hauptsache man wird nicht allein gelassen! Jeder von uns wäre froh, gute Menschen zu haben, die sich um einen kümmern.

Aber auch wenn man keinen Trauerfall hat, ist die Stimmung für viele im November eher traurig und macht einem antriebslos.

Mir persönlich huift da oft guade Musik. Grod im bayrischen oder österreichischen Dialekt kon ma oft vui bessa verschiedene Stimmungen beschreibm, wia im Hochdeitschn. Haindling bringt des guad auf an Punkt. „Es geht runter und geht wieder auf“

Do ist mei Playlist, vielleicht is ja was für eich dabei.

Haindling – „Es geht wieder auf“ „das ewige Lied“
Dreiviertelblut – „Paradies“ „ Amoi“
Claudia Koreck – “ ´S ewige Lem“,
Pam Pam Ida – „bleib bei mir“, „I muaß geh“
Ringlstetter – „Heller Schein“
Seiler und Speer – „Soits Leben“
Pizzera & Jaus – „s` liad vom Opa“
Martina Schwarzmann – „Weil is Lem so mog“

Und jetz wos mit ganz vui Power

LaBrassBanda – „ Scheena Dog“
Lenze – „Feia“
Ringlstetter, Oimara, Max Kronseder – „Gardasee“

Und wenn ois ned huift dann gibt no de

Riederinger Musikanten – „Lasset und das Leben genießen“

 

Ich wünsch eich ah guade Zeit, ganz egal im welchn Monat
Hedi Schneider
Palliativ Care Fachkraft

Essen und Trinken am Lebensende

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Im neuen Gesprächsformat „Talk aus der heilbar“ erfährst du alles, was du schon immer über das Sterben, den Tod und das Leben wissen wolltest – direkt, ehrlich, lebensnah und für alle verständlich.

Hier in Folge 3: Essen und Trinken am Lebensende
Sozialpädagogin und Psychoonkologin Sabine Kronauer im Gespräch mit der Palliativ Care-Fachkraft Beate Birk.

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Notfalldose für den Kühlschrank

Veröffentlicht am Immer mehr unserer Patienten leben alleine, da gilt es bereits beim Aufnahmegespräch in unsere Palliativversorgung für Notfälle vorzusorgen. Ich rate Patienten und Zugehörigen regelmäßig, eine Notfalldose für den Kühlschrank zu besorgen.

Was ist das?

Diese spezielle Dose enthält die wichtigsten medizinischen und persönlichen Informationen für den Notfall, wie Medikamentenplan, Diagnosen, Kontaktdaten und die Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht in Kopie.

Wofür ist das gut?

Die Notfalldose kann im Notfall vom Rettungsdienst eingesehen werden, erste Informationen können entnommen werden so dass dies die Arbeit des Rettungsdienstes enorm erleichtert. Durch das Darlegen des Patientenwillens können zudem richtige Entscheidungen im Notfall getroffen werden.

Warum wird die Dose im Kühlschrank aufbewahrt?

Der Kühlschrank ist ein Ort, der für jede Hilfsperson auffindbar ist und frei von persönlichen Dingen ist. Hinzu kommt, dass ein Suchen in Schubläden oder Schränken verhindert werden kann. Durch einen Aufkleber an der Wohnungstür (Innenseite) sowie am Kühlschrank erhalten die Rettungskräfte den Hinweis, dass eine solche Box vorhanden ist.

Warum teile ich das?

Ich teile dies, weil ich glaube, dass es wichtig ist, Vorsorgemaßnahmen im Alter zu treffen. Es könnte auch anderen helfen, über die Bedeutung einer Medizinischen Notfalldose nachzudenken und wie sie möglicherweise ein schnelleres Handeln im Notfall möglich macht.

 

Birgit Pagel
Palliative Care Fachkraft

Ergänzende Behandlungen in der Palliativversorgung

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Im neuen Gesprächsformat „Talk aus der heilbar“ erfährst du alles, was du schon immer über das Sterben, den Tod und das Leben wissen wolltest – direkt, ehrlich, lebensnah und für alle verständlich.

Hier in Folge 2: Ergänzende Behandlungen in der Palliativversorgung
Sozialpädagogin und Psychoonkologin Sabine Kronauer im Gespräch mit der Palliativ Care-Fachkraft Beate Birk.

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Der etwas andere „Volksfestanstich“

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Mit der Volksfestzeit verbindet jeder so seine eigenen Erinnerungen. Als Kind geht man mit der Familie hin. Vielleicht sind auch Oma oder Opa mit dabei, die einem neben den Eltern beim Karussellfahren ganz glücklich zuwinken oder sich beim Losen mitfreuen, „ah wenn’s wieder moi ah ziemlicher Schmarrn is“.

Der Alex liegt seit letztem Jahr im November auf dem Waldfriedhof.

Er ist ein lebenshungriger, angstfreier 28-jähriger junger Mann, der jede Gaudi mitmacht, von allen geschätzt wird, als ihn das Lebenskarussell ohne Vorwarnung in voller Fahrt rausgeworfen hat und einfach nicht mehr zusteigen ließ.

Freunde vom Alex hatten die Idee, sich am Friedhof zum besonderen Volksfestansicht zu trefffen. Coco, seine Frau, hat Augustiner besorgt und natürlich gab’s noch Rüscherl, was Alex immer gern getrunken hat. Da standen sie dann am Friedhof und der Alex war mittendrin als ob er mitlacht und mittrinkt und vielleicht auch ah bissl mitwoant.

Und jeder nimmt ihn in Gedanken mit aufs Volksfest, jeder Einzelne mit seinen eigenen Erinnerungen.

Danke Alex, dich werden sie nie vergessen!

Mit Erlaubnis der Witwe veröffentlicht
Hedwig Schneider
Palliativ Care-Fachkraft

„Talk aus der heilbar“ – Das neue Gesprächsformat

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Im neuen Gesprächsformat „Talk aus der heilbar“ erfährst du alles, was du schon immer über das Sterben, den Tod und das Leben wissen wolltest – direkt, ehrlich, lebensnah und für alle verständlich.

Wie geht Abschied nehmen? Was macht eine ambulante Palliativ-Fachkraft? Und viele weitere Fragen….

Die erste Staffel startet am 15. September, weitere sieben- bis zehn-minütige Episoden folgen monatlich, zum streamen auf Youtube und als Podcast auf Spotify.

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Buchvorstellung: „Loch im Leben“

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Der Verlust eines geliebten Menschen hat ein riesiges Loch in dein Leben gerissen. Wen auch immer du vermisst, es tut weh. Die Trauer durchdringt dich und dein komplettes Leben.

Wenn du der Trauer und deinem Loch im Leben begegnen möchtest, kann ich dir dieses Buch empfehlen. Es gibt Mut zur Trauer und zeigt, wie ein gesunder Trauerprozess in kleinen Schritten gelingen kann. Durch Impulse wird man nach und nach zu einem neuen, lebenswerten Leben geführt, zu einem Ja zum Leben. Die Erinnerung an die schönen gemeinsamen Erlebnisse mit dem geliebten Menschen bleiben dir dabei als wertvoller Schatz erhalten.

Beate Birk
Palliative Care-Fachkraft

Autorin: Katharina Ziegler, Theologin und Trauerbegleiterin
Verlag: Katharina Ziegler LebensWert Reden & Verlag
ISBN: 978-3-98595 874-0

Ausstellung: „Bunt ist die Welt“ – Angelika Baumgärtner

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Angelika hat als Krankenschwester viele hilfe- und pflegebedürftige Menschen auch auf ihrem letzten Lebensweg begleitet.

Auf ihrem eigenen Lebensweg musste sie sich immer wieder dunklen und bedrohlichen Erfahrungen stellen. Das Malen war und ist ihr dabei eine große Hilfe. Sie hat gelernt die Welt in Ihrer Farbenpracht zu sehen und in dieser Form auf Papier, Leinwand und Holz darzustellen.

Wir laden Sie ein, die bunte Welt von Angelika in ihren Bildern zu entdecken.

Vernissage Freitag, 20. Oktober 2023 ab 14 Uhr

Ausstellung ab 23. Oktober 2023, jeweils zu den Öffnungszeiten

Angelika Baumgärtner Bunt ist die Welt

Café Heilbar
Schleißheimer Str. 5
85221 Dachau
Telefon 08131 99 79 555

Buchvorstellung: „Die sieben Geheimnisse guten Sterbens“

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Dorothea Mihm beschreibt, motiviert durch ihre eigene Lebensgeschichte, ihren Weg des Suchens und Findens dessen, was für ein gutes Leben und Sterben wichtig ist. Mit großer Herzenswärme und Verständnis für die Ängste und Nöte der Menschen eröffnet sie einen Weg zur Akzeptanz des Todes und eine Anleitung zum guten Sterben aus der Weisheit des Tibetischen Totenbuches.

„Machen wir uns bewusst, welche unerledigten Dinge wir noch mit uns herumschleppen, und machen wir unsere Hausaufgaben. Schieben wir nichts auf die lange Bank – es lebt sich besser mit einem unbelasteten Herzen, und es stirbt sich auch besser.“

Sabine Wiedemann
Palliative Care-Fachkraft

Verlag: Kailash, München 2014
ISBN: 978-3-442-22222-3

Buchvorstellung: Das Lebensende und Ich“

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„Das Lebensende und Ich“ ist eine bereichernde Lektüre, die uns dazu ermutigt, das Thema Tod anzunehmen und darüber zu sprechen. Es ist ein Buch, das uns dabei hilft, unseren Umgang mit dem Lebensende zu verbessern und eine achtsame Haltung zu entwickeln.

Die Autoren werfen einen einfühlsamen und informativen Blick auf das Thema Lebensende. Sie erkunden die verschiedenen Aspekte und Herausforderungen, die mit dem Sterbeprozess einhergehen, und liefern wertvolle Einblicke in eine oft tabuisierte Thematik.

Birgit Pagel
Palliativ Care-Fachkraft

Verlag: Stämpfli Verlag
ISBN: 978-3-7272-6096-4