Der letzte Wunsch

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„Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben geben“, so lautet ein Zitat von Cicely Saunders, der Gründerin der Hospizbewegung. Darauf legen auch wir bei unserer täglichen Arbeit viel Wert und so fragen wir häufig nach den Herzenswünschen unserer Patienten und Patientinnen.

Hr. M. hatte bei der Aufnahme in unsere Versorgung noch 2 große Herzenswünsche – er wollte noch einmal Motorrad fahren oder Bogenschießen – beides war ihm aufgrund seines Krankheitsverlaufs nicht mehr möglich. Als Hr. M. dann aus dem Bett nicht mehr aufstehen konnte fragte er mich bei einem Hausbesuch, ob er noch einen kleinen Herzenswunsch äußern darf, einen, der ihm in seinem Bett erfüllt werden kann. Er wollte gerne nochmal einen Hund streicheln.

Gott sei Dank gibt es „Manni“, unseren Bürohund, so konnten wir diesen Wunsch zeitnah erfüllen. Es fand ein gemeinsamer Hausbesuch von Manni und mir statt, Manni legte sich zu Hrn. M. aufs Bett und genoss die Streicheleinheiten – und Hr. M., er genoss die Wärme und das weiche Fell des Hundes.

Wenige Stunden später verstarb Hr. M. im Beisein seiner Angehörigen. Und auch wenn dieser Schmerz unbeschreiblich groß ist, so ist es doch tröstlich, dass dieser kleine große Herzenswunsch noch wahr werden konnte.

Mit Erlaubnis der Ehefrau gepostet von Birgit Pagel, Palliative Care Fachkraft

Podcast: Der alleinlebende Palliativpatient

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Im neuen Gesprächsformat „Talk aus der heilbar“ erfährst du alles, was du schon immer über das Sterben, den Tod und das Leben wissen wolltest – direkt, ehrlich, lebensnah und für alle verständlich.

Hier in Folge 7: Der alleinlebende Palliativpatient
Sozialpädagogin und Psychoonkologin Sabine Kronauer im Gespräch mit der Palliativ Care-Fachkraft Birgit Pagel zum Thema: Der alleinlebende Palliativpatient?

Die Anzahl alleinlebender Menschen nimmt stetig zu und stellt die palliative Versorgung damit vor neue Aufgaben. Unter anderem werden im Podcast unterstützende Hilfsmittel wie Schlüssel-Safe und Notfall-Armband werden vorgestellt um dem gesetzten Ziel „den Tagen mehr Leben zu geben“ gerecht zu werden…

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Angebote im Café Heilbar – April 2024

Veröffentlicht am Unsere Angebote richten sich an alle diejenigen, die aufgrund von  Erkrankung, als pflegende Angehörige oder nach einem persönlichen Verlust Unterstützung, Austausch, Erholung und Stärkung suchen.  

Handarbeits-Café
in offener Runde

Leitung: Anne Schmidt-Klein, Edith Fischer-Büchele


Wohin mit meiner Trauer?
offene Tür für Trauernde

Trauerbegleiterin: Irene Berner


Zuhören und Entspannen
mit Märchen aus aller Welt zur Ruhe kommen und lauschen

vorgelesen von: Gabi Schmid


Gemeinsam statt einsam
beim gemeinsamen Spielen eine Weile den Alltag vergessen und in der Gemeinschaft Freude finden

Leitung: Anne Schmidt-Klein und Evelyn Dieckmann


Dem Leben zugewandt – Reden wir über Gott und die Welt
z. B. mit der rabbinischen Frage, wann der Tag beginnt, um das Morgengebet zu verrichten: Wenn Du im Gesicht eines Menschen Deine Schwester bzw. Deinen Bruder erkennst.

Moderation: Thomas Körner


Heilsames Singen gemeinsam
aus vollem Herzen singen und musizieren

mit Daniela Iacono und Ursula Schatz


Singen tut der Seele gut

Christel Gahse, in Zusammenarbeit mit VIVAS e.V.


Dem Leben zugewandt – Reden wir über Gott und die Welt
z.B. mit Hilde Domins Gedicht/Text „Ziehende Landschaft“

Moderation: Thomas Körner


Löwe darf nicht vergessen werden

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Die alte Dame weint bitterlich als ich zum Hausbesuch komme. Auf die Frage nach dem Grund ihrer Verzweiflung erzählt sie mir von ihrem Kater Löwe der vor einem Jahr gestorben ist.

Löwe war alles für die Frau, die nun selbst an der Schwelle des Todes steht.

Sie hat Angst davor, dass Löwe in Vergessenheit gerät. Umständlich nestelt sie ein Bild von Löwe aus der verschlissenen Plastikmappe in der sie auch ihre Dokumente aufbewahrt. Ein wirklich dicker, wuscheliger roter Kater thront auf dem Küchentisch. Sie erzählt vom Leben mit ihrem Kater, seiner Vorliebe für frisch gekochte Hühnerbrust, seinem herzhaften Schnurren beim Mittagsschlaf auf ihrem Bauch und seiner Angewohnheit die Blumentöpfe umzugraben. Dann gibt sie mir das Foto. „ Können sie sich an meiner Stelle an Löwe erinnern wenn ich nicht mehr bin?“

Ich lege das Bild in meinem Kalender und immer wieder erinnere ich mich an Löwe und die alte Dame, die zwei Tage nach unserem Gespräch verstirbt.

Podcast: Kann man als Palliativpatient noch Lebensqualität haben?

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Im neuen Gesprächsformat „Talk aus der heilbar“ erfährst du alles, was du schon immer über das Sterben, den Tod und das Leben wissen wolltest – direkt, ehrlich, lebensnah und für alle verständlich.

Hier in Folge 6: Soweit bin ich noch nicht
Sozialpädagogin und Psychoonkologin Sabine Kronauer im Gespräch mit der Palliativ Care-Fachkraft Beate Birk zum Thema: Kann man als Palliativpatient noch Lebensqualität haben?

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Bitte liebe Eltern macht eine Patientenverfügung

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Raimund hatte die Bitte seiner Tochter und seines Sohnes um die Erstellung einer Patientenverfügung immer wieder aufgeschoben. Er würde die dann schon noch rechtzeitig machen, wenn sie notwendig wird. Raimund war ein sportlicher 86 jähriger Mann, der viel im seinem großen Garten arbeitete und nahezu täglich eine Runde mit dem Radl drehte. Der Arzt hatte ihm seine gute Konstitution bestätigt. Und er war ganz sicher die Vorboten einer Erkrankung wahrnehmen zu können.

Beim Reifenwechseln platzte ein Aneurysma in seiner Bauchschlagader. Raimunds Frau Grete fand ihn bewusstlos neben dem Auto, sie verständigte sofort den Notarzt und Raimund konnte in einer Klinik erfolgreich operiert werden. Leider hatte sein Gehirn schweren Schaden genommen, Raimund würde nie wieder erwachen. In der Klinik wurde er durch eine Kanüle in der Luftröhre einige Zeit beatmet, dann konnte er von der Beatmungsmaschine entwöhnt werden und wieder selbständig durch die Trachealkanüle atmen. Um die Ernährung von Raimund sicherzustellen wurde ihm ein Schlauch durch die Bauchwand in den Magen gelegt, über den er von nun an seine Nahrung bekommt.

Raimund wird zu Hause von einem 24 Stunden Pflegedienst betreut. Rund um die Uhr überwachen Krankenschwestern und Pfleger seine Atmung, versorgen seinen Körper und hängen Nahrung und Flüssigkeit an die Ernährungssonde an. Raimunds Körper funktioniert noch und es gibt kaum eine Möglichkeit dieses Leben zu beenden. Für Grete und die Kinder ist Raimunds Zustand schwer erträglich, viele Male hat er gesagt keinesfalls so leben zu wollen…aber er hat seine Wünsche nie zu Papier gebracht.

Hier finden Sie weitere Informationen und Patientenverfügungen zum herunterladen:

 

Podcast: Soweit bin ich noch nicht

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Im neuen Gesprächsformat „Talk aus der heilbar“ erfährst du alles, was du schon immer über das Sterben, den Tod und das Leben wissen wolltest – direkt, ehrlich, lebensnah und für alle verständlich.

Hier in Folge 5: Soweit bin ich noch nicht
Sozialpädagogin und Psychoonkologin Sabine Kronauer im Gespräch mit Dr. Stefanie Grützner, Onkologin und Palliativmedizinerin zum Thema: Diagnose Krebs – Palliative Versorgung bei Krebspatienten.

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Podcast: Wie kann Abschied gelingen?

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Im neuen Gesprächsformat „Talk aus der heilbar“ erfährst du alles, was du schon immer über das Sterben, den Tod und das Leben wissen wolltest – direkt, ehrlich, lebensnah und für alle verständlich.

Hier in Folge 4: Wie kann Abschied gelingen
Sozialpädagogin und Psychoonkologin Sabine Kronauer im Gespräch mit der Palliativ Care-Fachkraft Sabine Wiedemann.

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„Es geht runter und es geht wieder auf“

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Im Herbst wenn die Dog kürza und koider werden, und die Bam schee langsam ihr Laub verliern, wird´s dem oana oder andern scho schwar ums Herz.

Der November erinnert uns an unsere eigene Vergänglichkeit, macht die Traurigen noch trauriger und die Einsamen noch einsamer. Wir vermissen liebe Menschen, und da ist es egal wie lange jemand schon nicht mehr unter uns ist. Die Trauer hat seine eigene Uhr, und ist immer individuell. Manchmal dauert die Trauer einfach länger, wie die Zeit, die wir den Trauernden zugestehen.

Es ist sehr schwer nachzuvollziehen, wenn ein nahestehender Mensch verstirbt, und der Hinterbliebene in ein großes trauriges Loch fällt, während sich die Welt für all die anderen weiterdreht, als ob nichts geschehen ist.

Eine Frau, deren Mann vor einem halben Jahr verstorben ist, hat mir erzählt, dass sich keine Freunde oder Bekannte mehr bei ihr melden. Anfangs waren die Anrufe und Einladungen noch häufiger. Als sie aber die Einladungen öfters absagte und immer viel weinte, wurde es ganz leise und einsam um sie. Manche haben sogar die Gehwegseite gewechselt, um ja nicht mit ihr ins Gespräch zu kommen. Andere sagten: jetz is doch scho so lang her, dass die Mo verstorm is, jetz reiß di einfach moi zam, dann geht’s scho wieda.

Leider sind das keine guten Ratschläge.

Wenn sie Trauernde in ihren Freundes- oder Bekanntenkreis haben, dann gehen sie bitte nicht auf die andere Straßenseite, sondern fragen sie nach, ohne aufdringlich zu sein. Es sind oft auch kleine Gesten, die Mut geben und die Situation wieder erträglicher machen. Hauptsache man wird nicht allein gelassen! Jeder von uns wäre froh, gute Menschen zu haben, die sich um einen kümmern.

Aber auch wenn man keinen Trauerfall hat, ist die Stimmung für viele im November eher traurig und macht einem antriebslos.

Mir persönlich huift da oft guade Musik. Grod im bayrischen oder österreichischen Dialekt kon ma oft vui bessa verschiedene Stimmungen beschreibm, wia im Hochdeitschn. Haindling bringt des guad auf an Punkt. „Es geht runter und geht wieder auf“

Do ist mei Playlist, vielleicht is ja was für eich dabei.

Haindling – „Es geht wieder auf“ „das ewige Lied“
Dreiviertelblut – „Paradies“ „ Amoi“
Claudia Koreck – “ ´S ewige Lem“,
Pam Pam Ida – „bleib bei mir“, „I muaß geh“
Ringlstetter – „Heller Schein“
Seiler und Speer – „Soits Leben“
Pizzera & Jaus – „s` liad vom Opa“
Martina Schwarzmann – „Weil is Lem so mog“

Und jetz wos mit ganz vui Power

LaBrassBanda – „ Scheena Dog“
Lenze – „Feia“
Ringlstetter, Oimara, Max Kronseder – „Gardasee“

Und wenn ois ned huift dann gibt no de

Riederinger Musikanten – „Lasset und das Leben genießen“

 

Ich wünsch eich ah guade Zeit, ganz egal im welchn Monat
Hedi Schneider
Palliativ Care Fachkraft

Essen und Trinken am Lebensende

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Im neuen Gesprächsformat „Talk aus der heilbar“ erfährst du alles, was du schon immer über das Sterben, den Tod und das Leben wissen wolltest – direkt, ehrlich, lebensnah und für alle verständlich.

Hier in Folge 3: Essen und Trinken am Lebensende
Sozialpädagogin und Psychoonkologin Sabine Kronauer im Gespräch mit der Palliativ Care-Fachkraft Beate Birk.

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